Wie uns gemeinsame Werte und Achtsamkeit in der Partnerschaft verbinden
Text von Katja Otto
Tja, was verbindet uns eigentlich in einer Beziehung, wenn die Zeit der großen hormon-überfüllten Gefühle vorbei ist? Dann kommt es darauf an, ob und welche Gemeinsamkeiten wir haben, wie z.B. gemeinsame Werte und Ziele, die uns dauerhaft verbinden können. Ich habe hier meine "10 Dinge, die ich an uns liebe" aufgezählt und teile sie mit euch.
- Wir wünschen uns Frieden
- Wir geben uns Frieden
- Wir geben uns hin
- Wir geben dem Leben gemeinsamen Sinn
- Wir nehmen unsere Gefühle ernst
- Wir geben nicht auf
- Wir glauben an die Liebe
- Wir geben uns Raum
- Wir halten uns fest
- Wir suchen Verbindung und finden sie auch
Gemeinsame Werte als Grundlage für Konfliktlösungen
Streit und Konflikte gibt es in jeder normalen Beziehung, jedoch sollte es am Ende eines Streits immer eine Lösung geben, einen Kompromiss oder eine Versöhnung. Eine friedliche Lösung , mit der alle (vorerst) zufrieden sind. Endgültige Lösungen lassen sich nicht immer sofort finden, manchmal müssen wir uns eben erneut zusammen setzen und weiter nach Lösungen schauen. Bis dahin kann sich jeder noch einmal in Ruhe über seinen Standpunkt und seine Gefühle reflektieren und sich ggf. noch einen Rat bei einer Freundin holen.
Wichtig dabei ist, gemeinsame Ziele und Werte im Auge zu behalten. Im Konflikt oder im Stress vergessen wir diese schnell. Hier ist Achtsamkeit gefragt. Wir können uns erlauben Pausen zu machen, um uns gegenseitig Raum zu geben und unsere Gefühle ernst zu nehmen. Deine und die deines Partners. Auch das kann verbinden.
Gefühle der Trennung nach einem Streit auflösen
Ist ein Streit einmal eskaliert, ja ich spreche da auch aus eigener Erfahrung, kann es zu ganz furchtbaren Gefühlen kommen, wie "sich unverstanden fühlen", Einsamkeit, ein Gefühl des Getrenntseins. Vor allem Wut und Angst können noch eine ganze Weile nach einem Streit aktiv sein in unserem Körper. Oft agieren wir diese Gefühle erstmal aus, wie Kinder, wenn wir noch nicht geübt haben mit Konflikten sachlicher umzugehen. Dann wird schon mal lauter gestritten, Türen zugeschmissen oder mit der Faust auf den Tisch gehauen. Oder einer löst sich aus der Situation und geht in einen anderen Raum. Solange keiner verletzt wird ist das für den Moment ok, darf aber schnell aufgelöst werden, damit niemand zu schaden kommt. Wie können wir das machen?
Und immer wieder: "Durchatmen!"
Ja, tief durchatmen! Am besten mehrmals, bis du das Gefühl hast dich wieder unter Kontrolle zu haben. Mache eine Redepause und komm ganz zurück zu dir und in deinen Körper. Auch das ist eine wichtige Achtsamkeitsübung. Und Schweigen ist ok, wenn du deinem Partner zu verstehen gibst, dass du jetzt kurz mal für dich sein musst. Kommuniziere das. Weiterstreiten könnt ihr ja immer noch, wenn es unbedingt sein muss. Wichtig ist, dass du deinem Partner signalisierst, dass du weiterhin da bist.
Wenn du ein paar Mal tief geatmet hast, kannst du vermutlich immer noch die negativen Gefühle spüren, aber nun kannst du besser differenzieren, ob diese Gefühle für die jetztige Situation angemessen sind oder ob das vielleicht sehr alte, sehr bedrohliche Gefühle aus deiner Kindheit sind, die da zusätzlich mit hochgekocht sind.
Achte auf deine Gedanken und frage dich z.B. :
- "Wo kommen sie her?"
- "Bringen sie mich weiter?"
- "Bin ich wirklich so allein, wie ich mich gerade fühle?"
"Eine Umarmung bitte!"
Manchmal ist das Beste was dir jetzt hilft eine Umarmung. Frage danach! Das fällt uns als Erwachsener oft schwer, oder wir nehmen gar nicht mehr achtsam wahr, was wir brauchen. Aber Berührung kann wirklich heilsam sein. Und vor allem Verbinden. Bei einer längeren Umarmung wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Und das wirkt sehr tröstend und besänftigend auf uns. Es nimmt dir die Illusion des Getrenntseins. Während ihr euch umarmt wird im Körper zudem der Kortisol-Spiegel (Kortisol ist ein Stresshormon) deutlich abgesenkt, der Körper entspannt sich. Langfristig stärkt ihr mit vielen Umarmungen sogar euer Immunsystem. Umarmungen als Medizin sozusagen!
Wenn dein Partner gerade nicht offen für eine Umarmung ist, weil er zu sehr verletzt ist, versuche es später noch einmal. Auch körperlicher Abstand kann in manchen Situationen Entspannung bringen. Gebt euch den Raum den jeder braucht. Gib nicht auf und glaube weiter an die Liebe!
Beziehungsratgeber: "Achtsamkeit in der Partnerschaft"
Wirklich bei mir sein und beim Anderen: Dieses Wechselspiel hält eine Partnerschaft lebendig und gibt ihr auf die Dauer Tiefe. Achtsamkeit in der Partnerschaft zu
üben und zu pflegen bedeutet herauszufinden, was dem Anderen und mir selbst wichtig ist, ohne es gleich zu bewerten. Denn Hans Jellouschek weiß, dass Unachtsamkeit, Unaufmerksamkeit und Ablenkung
auf Dauer eine Partnerschaft unterhöhlen. Achtsamkeit zu üben bedeutet, wieder im Fluss des gemeinsamen Lebens anzukommen. Hans Jellouschek hat dies für das partnerschaftliche Zusammenleben
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